Wenn eine Folge \( (a_n)_{n \in \mathbb{N}} \) gegen \( a \) konvergiert, dann ist die Menge ihrer Häufungspunkte gleich \( \{a\} \). Wenn ihr das in der Vorlesung (noch) nicht besprochen habt, dann kannst du dir das ja mal selbst überlegen. Jedenfalls dürfte dich dieser Fakt zum Ziel führen, denn die gegebene Folge ist konvergent.
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1. Wie kommst du auf die Formel aus deinem Kommentar? Die von mir erwähnte Folge sieht anders aus.
2. Welcher Häufungspunkt ist denn a? Ich erkenne nicht, dass die Folge gegen einen bestimmten Wert a konvergiert noch was die Teilfolge sein soll. Laut verschiedener Erklärungen kriegt man Teilfolgen wenn man entweder mal nur ungerade Zahlen einsetzt und mal nur gerade Zahlen. Ist das richtig ? Vielleicht können wir hier mal ansetzen. Danke vielmals. ─ pabelito89 11.11.2020 um 20:19
Zu deiner Frage 1: Ich verstehe leider nicht, welche Formel du meinst. Eigentlich habe ich gar keine Formel verwendet. Und ich habe mich auch generell eher allgemein gehalten.
Zu 2: Ich habe gesagt, dass \(a\) der Grenzwert der Folge sein soll. Dass der Grenzwert \( a \) einer konvergenten Folge \( (a_n)_{n \in \mathbb{N}} \) immer auch ein Häufungspunkt ist, sollte klar sein, denn als konvergente Teilfolge, die gegen \(a\) konvergiert, können wir einfach die Folge selbst nehmen.
In der konkreten Aufgabe konvergiert die Folge. Schau dir mal ein paar der Folgenglieder an, dann kriegst du einen besseren Eindruck davon. Es ist nun deine Aufgabe, den Grenzwert zu bestimmen (bzw. nachzuweisen). Das muss dann der einzige Häufungspunkt sein.
Zur Teilfolge: Bei einer Teilfolge picke ich mir einfach einige Folgenglieder heraus. Dabei habe ich nur zwei Einschränkungen: Ich muss mir unendlich viele Folgenglieder herauspicken und ich muss sie in der richtigen Reihenfolge aufschreiben. Ansonsten bin ich völlig frei. Wenn ich also die Folge \( (-3,-2,-1,0,1,2,3,4,5,6,7,8,\dots) \) habe, dann kann ich mir zum Beispiel alle Folgenglieder heraussuchen, die Primzahlen sind, also \( (2,3,5,7,\dots) \), oder ich nehme alle ab dem sechsten Folgenglied, also \( (2,3,4,5,6,\dots) \), oder ich nehme nur alle positiven Folgenglieder, also \( (1,2,3,4,\dots) \). All diese Folgen sind Teilfolgen der ursprünglichen Folge, denn sie haben unendlich viele Folgenglieder und ihre Folgenglieder sind in der gleichen Reihenfolge, wie sie in der ursprünglichen Folge auftauchen. Ich hoffe, das war verständlich.
Die \(1\) ist kein Häufungspunkt der Folge. Die Folge fängt einfach mit der \(1\) an, dann kommt \( 14,06... \), dann \( 7,74... \), dann \( 9,89... \), dann \( 9,03... \), dann \( 9,36 \) und so weiter. Ich kann dir verraten: Aus diesen Gliedern lässt sich keine Teilfolge bauen, die gegen \( 1 \) konvergiert, also kann \( 1 \) kein Häufungspunkt sein. Wie ich schon gesagt habe, konvergiert die Folge (so wie wir auch schon erahnen können gegen einen Wert, der in der Nähe der \(9\) liegt), also kann sie gar keinen anderen Häufungspunkt besitzen; nur ihren Grenzwert als Häufungspunkt. ─ 42 11.11.2020 um 21:16
Leider bleibt für mich noch die Frage offen, wie du auf 14,06 als nächstes kommst. Wenn ich die 2 als nachfolgenden Index einsetze komme ich auf 13,23529... dann bei der 3 auf 12,5 ect.
Wenn ich ganz hohe natürliche Zahlen einsetze als Folgenindex bekomme ich Ergebnisse raus weit unter 9 zum Beispiel für Folgenindex 100 komme ich auf ein Ergebnis von: 1,956521... ─ pabelito89 16.11.2020 um 12:25
Sei \(A\) eine Menge. Wir nennen ein Tupel \( f=(G,B) \) bestehend aus einer Menge \( B \) und einer Relation \( G \subset A \times B \) eine Funktion, wenn gilt \( \forall a \in A \exists ! b \in B: (a,b) \in G \). \( G \) heißt dann Graph von \(f\) und wir schreiben \( f(a)=b \) genau dann, wenn \( (a,b) \in G \) ist.
Das ist eine der üblichen mengentheoretischen Definitionen und vielleicht auch die intuitivste (Es gibt auch andere Definitionen. Mann kann eine Funktion \(f\) zum Beispiel auch einfach durch ihren Graphen \( G \) definieren. Vom Prinzip her unterscheiden sich diese Definitionen nur in kleinen Details). Wichtig ist, dass damit jetzt auch alles formal auf einem sicheren Fundament steht.
Damit ist jetzt aber auch klar, dass man ziemlich komische Sachen als Funktionen rausbekommen kann. Beispielsweise ist \( f = (G, \{ rot, gelb, grün, blau \}) \) mit \( G=\{ (A, rot), (B,grün), (C,grün) \} \subset \{ A, B, C \} \times \{ rot, gelb, grün, blau \} \) nach der obigen Definition eine Funktion. Dass diese Funktion keinen klassischen Funktionsterm besitzt, dürfte klar sein (Es wäre zumindest eine Fallunterscheidung erforderlich). Man kann die ganze Sache aber noch viel weiter treiben. Die Vorstellungskraft ist dabei eigentlich nur an die mathematischen Axiome gebunden und ansonsten völlig frei. ─ 42 19.11.2020 um 13:54