Einseitiger Signifikanztest Stochastik Aufgabe

Aufrufe: 2054     Aktiv: 08.01.2021 um 16:12

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Hallo,

habe mal wieder eine Frage zu dieser Aufgabe:

Eine Firma stellt für Werbezwecke billige Kugelschreiber her. Sie garantiert über 90% funktionsfähige Kugelschreiber. Ein Großabnehmer reklamiert eine Sendung. Vor einer Verhandlung über Schadensersatz soll ein einseitiger Signifikanztest auf dem Signifikanzniveau alpha= 5% durchgeführt werden. Der Herstellers möchte H°: p= 0,9 gegen H1: p< 0,9 testen, der Großkunden dagegen H° gegen H1: p> 0,9

 

Meine Frage besteht insofern, dass die Alternativen H1 eigentlich anders herum sein sollten, weil es für den Großkunden ja sinnvoller wäre, einen Link steinigen Test zu machen, oder irre ich mich da ? Bitte um Aufklärung.

 

Danke

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Linksseitigen Test meine ich sorry.   ─   123hustenfrei 07.01.2021 um 10:18
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Hallo, tue mir selber immer schwer mit solchen Überlegungen, obwohl schon so oft damit gerechnet. :-)

Habe deshalb mal, um mir das klarer zu machen, beide Tests durchgeführt (mit n=1000) und dann auch Fehlerwahrscheinlichkeiten betrachtet. Meine Beobachtungen:

Schnell wurde klar, dass die angegebene Testauswahl so schon Sinn ergibt. Die Alternative des Herstellers (p<0,9) wird angenommen, wenn die Nullhpypothese abgelehnt wird. Diese Nullhypothese wird aber bei einer tatsächlichen Wahrscheinlichkeit von 0,9 mit über 95 % Wahrscheinlichkeit angenommen. Also 95 %, dass der Test die Herstellerangaben unterstützt! Würde rechtsseitig getestet, im Sinn des Großkunden, mit Alternative p>0,9, dann werden die Herstellerangaben ja nur unterstützt, wenn die Alternative angenommen, also wenn die Nullhypothese verworfen wird. Dies geschieht aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 5 %!!! Hier würde der Test also mit einer Wahrscheinlichkeit von über 95 % zu Gunsten des Großabnehmers ausfallen. 

Wäre nun die tatsächliche Wahrscheinlichkeit für die Funktionsfähigkeit eines Kulis p=0,92, dann wäre beim Test des Herstellers die Wahrscheinlichkeit für die fälschliche Verwerfung der Nullhypothese, also der dann ja richtigen Behauptung des Herstellers, nahezu 0 % (bei n=1000), während beim Test des Großkunden die Wahrscheinlichkeit für die dann fälschliche Ablehnung der eigentlich richtigen Alternative (p>0,9) fast 30 % betragen würde.

Die Testpräferenz wie in der Aufgabe beschrieben, ergibt also schon Sinn ... wenn ich mich nicht irre :-)

Kann hier eigentlich nur empfehlen, selbständig mal so seine Geschichte an einem Beispiel links- und rechtsseitig durchzurechnen und den Sachverhalt zu durchdenken; und auch unter der Annahme verschiedener tatsächlicher Wahrscheinlichkeiten mal einen Blick auch auf Fehler 2. Art zu richten.

Hilfreich? :-)

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Ja, vielen Dank. Ist irgendwie alles eine Frage wie man es betrachtet finde ich :). Danke !   ─   123hustenfrei 08.01.2021 um 16:05

Gerne!   ─   andima 08.01.2021 um 16:12

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